Tipp des Monats
Die Unternehmensnachfolge gehört zu den anspruchsvollsten Herausforderungen im Lebenszyklus eines Unternehmens. Für viele Unternehmer:innen ist die Übergabe des eigenen Betriebs nicht nur eine wirtschaftliche, sondern auch eine tief emotionale Entscheidung. Immerhin geht es um die Zukunft des eigenen Lebenswerks, um Arbeitsplätze, um persönliche Bindungen – und um die Weichenstellung für die nächste Generation.
Warum frühzeitige Planung entscheidend ist
Ein reibungsloser Übergang erfordert eine langfristige Vorbereitung. Die Erfahrung zeigt: Wer seine Nachfolge zu spät angeht, gerät schnell unter Zeitdruck, was Kompromisse bei der Auswahl des Nachfolgers oder der Nachfolgerin erzwingen kann – mit Folgen für die Kontinuität und Stabilität des Unternehmens. Experten empfehlen daher, spätestens drei bis fünf Jahre vor dem geplanten Übergabezeitpunkt mit einer systematischen Nachfolgeplanung zu beginnen.
Diese frühe Phase bietet Raum für wichtige strategische Überlegungen: Soll das Unternehmen innerhalb der Familie weitergeführt werden? Kommt ein Management-Buy-out oder ein externer Verkauf infrage? Welche Ziele verfolgst du als Übergebende(r) für die Zeit nach der Übergabe – sowohl persönlich als auch finanziell?
Die passende Nachfolgeform wählen
Grundsätzlich lassen sich drei Hauptformen der Nachfolge unterscheiden:
Familieninterne Nachfolge: Die Weitergabe an Kinder oder Verwandte ist emotional oft wünschenswert, aber nicht immer realistisch. Persönliche Eignung, fachliche Kompetenzen und die Bereitschaft zur Verantwortung sind zentrale Erfolgsfaktoren.
Unternehmensinterne Nachfolge (z. B. durch Mitarbeitende oder Geschäftsführung): Diese Form sichert Kontinuität und nutzt internes Know-how – setzt jedoch eine frühzeitige Entwicklung und Einbindung der potenziellen Nachfolgeperson voraus.
Externe Nachfolge (Verkauf an Dritte): Hier spielt die Wertermittlung eine besondere Rolle. Marktanalysen, Unternehmensbewertungen und strukturierte Verkaufsprozesse werden notwendig, oft begleitet durch Fachberatende.
Wissenstransfer und Kommunikation
Ein häufig unterschätzter Aspekt ist der Wissenstransfer. In vielen mittelständischen Unternehmen ist das Erfahrungswissen stark an einzelne Personen gebunden. Prozesse, Kundenbeziehungen, Lieferantenverträge oder strategische Entscheidungen sollten daher strukturiert dokumentiert und Schritt für Schritt an die Nachfolgerin oder den Nachfolger übergeben werden.
Zudem ist eine offene, frühzeitige Kommunikation im Unternehmen essenziell. Belegschaft, Geschäftspartner:innen und Kund:innen sollten rechtzeitig informiert werden – nicht nur über die Nachfolge an sich, sondern auch über deren Gestaltung und die Kontinuität der Unternehmensziele.
Finanzierung und rechtliche Aspekte
Auch die finanzielle Seite der Nachfolge erfordert besondere Aufmerksamkeit. Der Kaufpreis, die Ausgestaltung der Übergabe (z. B. Kauf, Schenkung, Teilübertragung), steuerliche Konsequenzen und die Sicherstellung der Altersvorsorge der übergebenden Person müssen verlässlich geregelt werden. Unsere Berater:innen helfen dir, die Finanzierung strukturiert zu planen – beispielsweise durch Nachfolgekredite, öffentliche Fördermittel oder Beteiligungskapital.
Unser Rat als Bank: Wer frühzeitig plant, transparent kommuniziert und professionelle Beratung nutzt, legt die Grundlage für eine stabile, zukunftssichere Unternehmensnachfolge. Gern stehen wir dir mit unserer Expertise, unseren Tools und unserem Netzwerk zur Seite.